Samstag, 28. Mai 2011

Was hast du in der Hand?

Warum konnte David Goliath nur mit einer Schleuder besiegen und wir, die wir viel mehr zur Hand haben erreichen nichts?
Ein Frage, die vielleicht auf den ersten Blick komisch erscheint, die aber doch aufzeigt, was oft mein Problem ist. Ich mein, sind wir doch mal realistisch. Goliath war ca. 3,70m groß, seine Rüstung wog 65kg, er hatte einen Helm, Beinschienen, ein Schild und die Spitze seines Speeres wog weitere 8kg. Und jetzt kommt David mit einem kleinen Kieselstein, macht PLOP und Goliath fällt bewusstlos um. ZACK. Das erinnert mich eher an einen billigen Actionfilm als an Realismus. Doch Davids Geheimwaffe lag im Verborgenen. Er hat mit Gott gekämpft. Gott hat Goliath umgehauen. Nicht David. Gott hat den entscheidenden Treffer gesetzt. Und David hat ihn walten lassen.
Lasse ich Gott in meinem Leben walten? Oder plane ich alles akribisch durch und bereite alles vor, so dass gar nichts mehr schief gehen kann? Gebe ich Gott überhaupt Raum in meinem Leben zu wirken? Oder sichere ich mich ständig ab aus Mistrauen? Habe ich genug Vertrauen in Gott? Ich glaube David hatte das Vertrauen in seinen Herrn, sonst hätte er Sauls Rüstung nicht abgelehnt. Kann ich das auch? Meine Rüstung ablegen, mich verwundbar machen und Gott walten lassen? Wenn ich mit ihm kämpfe brauche ich keine Rüstung. Gott streitet für mich.

Und so befindet sich die Antwort für mich in der Frage selber:
Warum konnte David Goliath nur mit einer Schleuder besiegen und wir, die wir viel mehr zur Hand haben erreichen nichts?
Ganz einfach: Weil wir uns so viel zur Hand nehmen und weil David nur eine Schleuder hatte. Er hat Gott Raum gegeben. Das fasziniert mich. Das wüsnche ich mir und darauf arbiete ich hin. Auch wenn es mir oft schwer fällt mache ich kleine Schritte in die richtige Richtung und das ist doch was zählt, oder? Nicht, dass ich von heute auf morgen perfekt bin, sondern, dass ich jeden Tag versuche etwas neues zu lernen und zu wachsen.


Aber eins ist mir noch nicht klar: Warum hat David 5 Steine genommen … ?

Dienstag, 17. Mai 2011

Was ewig währt ...

Was für ine Herausforderung das ist auf dieser weltlichen und vergänglichen Erde zu leben und sich doch auf das zu verlassen, was man nicht sieht. Klingt ja auch irgendwie bekloppt, nicht wahr? Nichts desto Trotz habe ich schon die Freiheit und Leichtigkeit erfahren, die man erhält, wenn man sich nicht krampfhaft an den Begebeheiten dieser Welt festhält, sondern auf das Unsichtbare baut - auf Gott.

Und trotzdem habe ich meine Augen verschlossen. Mich an etwas krampfhaft festgehalten ohne es zu merken, doch warum? Aus Stolz? Aus Angst? Aus Misstrauen? Mit dem Willen nichts verpassen zu wollen? Nein, das will ich nicht. Wenn ich auf Gott baue verpasse ich nichts. Ich sag nur Römer 8,28. Ein simpler Vers, den man aber wirklich erstmal verinnerlichen muss um wahre Begorgenheit im Vertrauen auf Gott zu finden. Und ich muss auch keine Angst haben und mich hinter meinem Stolz verstecken, der zählt vor Gott eh nichts. Er kennt mich. Er weiß, was hinter meinen Vorwänden steht. Und in dem ganzen Wirrwarr stell ich fest, wie heuchlerisch ich war. Etwas, dass er schon lange mit angesehen hat. Aber bei Gott kann ich neu anfangen. Er hält es mir nicht vor, sondern freut sich, das ich es endlich geblickt habe. Das lässt mich neuen Mut fassen und wieder spüre ich diese Leichtigkeit und Entspanntheit frei von den Zwängen dieser Welt zu sein.

Sonntag, 15. Mai 2011

Der Reflex Gott

Ein Reflex ist eine unwillkürliche, rasche und gleichartige Reaktion eines Organismus auf einen bestimmten Reiz.
-Wikipedia –

Es gibt viele Reflexe in unsrem Leben, die einfach passieren. Der Atemreflex, der Schluckreflex, Blinzeln und so weiter. Aber es gibt auch andere Reflexe. Wenn ich Stress habe mache ich Musik, wenn ich gähne mache ich mir Kaffee und wenn mir langweilig ist erzähle ich blöde Witze. Ja, ich weiß, dass sind biologisch gesehen keine Reflexe, sondern eher Reaktionen, die so selbstverständlich sind, dass sie ohne eine weitere bewusste Entscheidung stattfinden – einfach, weil das so in den Gewohnheitsapparat eingebaut wurde.

Doch wenn ich ehrlich bin fehlt mir ein Reflex, dem ich schon lange auf der Spur bin. Der Reflex Gott. Ich möchte Gott so sehr in meinem Leben verwoben haben, dass es zu einem Reflex wird an ihn zu denken, zu beten, Lobpreis zu machen. Ich möchte, dass wenn Probleme auftauchen mein erster Gedanke Gott gilt, dass es in mir zuckt und meine Hände sich falten ohne darüber nachzudenken. Aus Selbstverständlichkeit. Ich möchte es unwiderruflich in mein Hirn einbrennen, dass alles Gute, was passiert ein Geschenk Gottes ist, dass er sich ausgedacht hat um mir eine Freude zu bereiten. Kein Zufall. Gottes Plan.

Und doch fällt es mir schwer. Wollen allein reicht nicht. Dazu bin ich zu sehr im Alltag meines Lebens gefangen und an die „typischen“ Reaktionen gebunden, die man als Mensch nun mal hat. Es geht darum alte Reflexe zu ersetzen, sie abzutrainieren. Und es ist ein Kampf, der es wert ist. Nichts im Leben, wofür es wert ist zu kämpfen, fällt einem einfach in den Schoß.

Und nun versuche ich mein Leben zu ändern. 20 Jahre Gewohnheit über Bord zu werfen. Mit dem Ziel Gott näher zu sein. Ich erinnere mich immer wieder an Gott. Durch Menschen, Bilder, Memos, mit Kuli vollgekritzelte Hände, Bibellese und anderes, um mein geistliches Auge für diese Welt zu schärfen. Um Gott so nahe zu sein, ihn so sehr in mein Leben zu lassen, dass sein Herz direkt neben meinem schlägt …

Ich war mir bisher immer sicher Gott,
dass du zu uns hinunter kommst,
unsere Tränen weg wischst und den Tag rettest,
aber ein weiteres Mal sage ich Amen,
dass es immer noch regnet.

Wenn es donnert höre ich dich gerade noch flüstern
„Ich bin bei dir!“
Wenn deine Gnade fällt erhebe ich meine Hände und preise den Gott der gibt
und von mir nimmt.

Und ich will dich anbeten in diesem Sturm.
Ich will meine Hände erheben,
weil du immer derselbe bist, egal wo ich bin.
Jeder Träne hältst du in deiner Hand,
du weichst nie von meiner Seite
und obwohl mein Herz zerrissen ist
will ich dich preisen in diesem Sturm.

Ich erinnere mich noch, wie ich im Wind umher stolperte.
Du hast mein Schrein gehört und mir wieder aufgeholfen.
Mein Kraft ist fast ganz verschwunden, wie kann ich durchhalten,
wenn ich dich nicht finden kann?

Ich hebe meinen Blick zu den Bergen, woher kommt meine Hilfe?
Meine Hilfe kommt von meinem Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat.